Strom vom Schulhausdach
Alternative Energie - Photovoltaikanlage auf dem Altbaudach des Schiller-Gymnasiums in Betrieb. Stadt mit Ausbauquote »nahe am Landesdurchschnitt«.
PFULLINGEN. Auf dem Altbau-Dach des Friedrich-Schiller-Gymnasiums wird seit Dezember Strom erzeugt. Die Energie - gewonnen von einer 300 Quadratmeter großen Photovoltaikanlage - wird ins Netz der Fair-Energie eingespeist. Auf dem Dach der Wilhelm-Hauff-Realschule ist seit einigen Monaten ebenfalls eine Photovoltaikanlage in Betrieb. Beide alternativen Energiequellen zusammen liefern Strom, mit dem der Bedarf von 44 Einfamilien-Häusern gedeckt werden kann, erklärte Bürgermeister Rudolf Heß bei einem Pressetermin auf dem Schulhausdach.
Die Anlage auf dem Gymnasium ist ausbaufähig. Nach Auskunft von Gerold Althaus, dem Sprecher der insgesamt fünf Inhaber zählenden Betreibergesellschaft Georgenberg/Sonne, »sind jetzt 30 Kilowatt auf dem Dach«. Auf der noch freien Dachfläche könnte eine weitere 30-Kilowatt-Anlage installiert werden, berichtete Althaus von einem Gespräch mit dem Installateur der Anlage, Achim Schöllhammer (Bad Urach).
Wenn die Stadt zustimme, werde die Betreibergesellschaft die Anlage Ende Februar/Anfang März vervollständigen lassen. Dann sei Pfullingen nicht nur im Handball in der Bundesliga, sondern auch im Bereich der Photovoltaik, wagte Althaus augenzwinkernd einen wohl etwas zu hoch angesiedelten Vergleich.
»Die Stadt ist mit ihrem Energiekonzept auf dem richtigen Weg« Denn in Sachen alternativer Energiegewinnung liegt die Stadt trotz einiger Anstrengungen erst »nahe am Landesdurchschnitt«, räumte Heß ein und nannte Zahlen: Landesdurchschnitt ist 3,2 Prozent, Pfullingen liegt bei 2,6 Prozent. In Pfullingen können allerdings nicht alle möglichen alternativen Energiequellen genutzt werden. Mit dem vor einigen Jahren vom Gemeinderat beschlossenen Energiekonzept sieht Heß »die Stadt auf dem richtigen Weg«.
Der erste Schritt sei gewesen, an bestehenden städtischen Einrichtungen Energie einzusparen. Dann habe man das Augenmerk darauf gerichtet, alternative Energiequellen zu erschließen. Schwerpunkte dieses Engagements waren, erklärte Heß weiter, einmal die Holzhackschnitzelheizanlage, die sich sehr gut bewährt habe, und die Nutzung der Wasserkraft. Zurzeit werde geprüft, ob der kleine Wasserfall an der Echaz in der Nachbarschaft des Schiller-Gymnasiums für die Energiegewinnung mit einer Turbine genutzt werden könne.
Die Stadt werde weiterhin Dächer von öffentlichen Gebäuden für Photovoltaik- anlagen zur Verfügung stellen, sagte Heß. Anlagen auf privaten Häusern würden finanziell unterstützt. Weitere Informationen dazu gibt's bei der Stadtverwaltung.
(Quelle: GEA Reutlingen 25.01.2006)